Agni - Das innere biologische Feuer

Im Ayurveda ist Agni unser Verdauungsfeuer und essentiell für unsere Gesundheit.

Während die westliche Sichtweise fokussiert ist auf das WAS (die Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Mineralien, Vitamine,...)

findet man im Ayurveda auch klare Empfehlungen für wann, wie und welche Kombinationen.

Hier einige Tipps, wie du deiner Verdauung Gutes tun kannst... 

 

Unser Agni, unser Verdauungsfeuer, muss gut funktionieren, damit die aufgenommene Nahrung zerlegt, absorbiert und in körpereigenes Gewebe umgewandelt werden kann.

 

Sowohl ein zu schwaches als auch ein zu starkes Agni wirkt sich nicht förderlich auf unser Wohlbefinden aus.... Wir können mit der Art, wie, wann, was, in welcher Kombination und in welcher Reihenfolge wir essen, unsere Verdauung beeinflussen und damit unser Wohlbefinden steigern.

 

 

Gesundheitliche Empfehlungen im Ayurveda sind nicht für alle Menschen gleich. Vielmehr sind sie auf die individuelle Konstitution jedes Menschen bezogen.

Die 3 grundlegenden Kräfte (Doshas) Vata, Pitta und Kapha wohnen jedem Menschen inne und sind in ihrer Verteilung unterschiedlich stark ausgeprägt.

Nach ihrer Verteilung kann man also grundsätzlich 7 verschiedene Typen unterteilen.

(Hier kannst du dazu mehr lesen...)

Unser Agni ist unterschiedlich stark ausgeprägt, auch abhängig von unserer

Grundkonstitution und wie gut es uns bis jetzt gelungen ist, unserer Veranlagung

entsprechend zu leben.

Verdauungsstörungen (wie Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, entzündliche

Magen-Darm-Erkrankungen, Sodbrennen, Schweregefühl, Übergewicht,...) resultieren

aus einem Ungleichgewicht unserer Doshas.

 

So hängen z.B. Blähungen mit einem Vata-Ungleichgewicht zusammen (wozu Menschen

mit einem hohen Vata-Anteil leichter tendieren), Sodbrennen und Entzündungen weisen

auf eine Pitta-Störung hin und Übergewicht auf zu viel Kapha.

 

Um unser Verdauungsfeuer gesund am Brennen zu halten, können wir folgende Tipps berücksichtigen:

 

1. Auf eiskalte Getränke verzichten

 

Kalte Getränke löschen unser Verdauungsfeuer, nimm diese lieber zimmerwarm zu dir.

(Vor allem, wenn du Probleme hast, dein Gewicht zu halten, empfehle ich dir sehr, diesen Rat zu beherzigen!!)

Zum Essen eher nicht trinken, wenn, dann kleine Schlucke von heißem oder warmen Wasser.

2. Möglichst regelmäßig essen

 

Mittags sollte die Hauptmahlzeit sein (da ist dein Agni am stärksten und du kannst auch schwerere Nahrungsmittel gut verdauen und verwerten).

Morgens reicht ein kleineres möglichst warmes Frühstück um dein Agni, das morgens noch klein lodert, anzufachen.

Abends darf es wieder leichter sein. (Suppen oder leichte Gemüsegerichte sind optimal)

3. Die letzte Mahlzeit spätestens 3 Stunden vor dem Schlafengehen.

 

Bis zum Schlafengehen sollte das Essen verdaut sein...

Du wirst den Unterschied morgens beim Aufstehen deutlich spüren (und sehen...)

Übrigens: Vermeide abends auch besser Sauermilchprodukte wie Joghurt, Käse und Frischkäse

4. Erst essen, wenn die vorige Mahlzeit verdaut wurde

 

Wenn du richtig guten Appetit hast, kann dein Körper die Mahlzeit, die du isst, am allerbesten verwerten. Dein Agni ist dann stark. Wir kommen aber sehr oft in Versuchung, etwas zu essen, weil es uns grade anlacht (irgendwas Leckeres ist ja immer im Kühlschrank), es so gut aus der Bäckerei duftet, an der wir gerade vorbeigehen, oder wir uns ablenken wollen, oder, oder, oder...

Snacks werden im Ayurveda aber eher kritisch gesehen, weil die Abstände zur vorherigen Mahlzeit oft zu kurz sind, als dass diese schon fertig verdaut sind und somit "Ama", das sind Stoffwechselschlacken, erzeugt werden, die uns auf Dauer krank machen.

5. Die Nahrung essen, die uns schmeckt und die zu uns passt

 

Wir dürfen unserem Körper grundsätzlich vertrauen. Wenn wir Lust auf etwas haben, ist das prinzipiell ein Signal unseres Körpers, dass uns dieses Lebensmittel auch gut tut.

Leider sind viele von uns nicht mehr an die Natürlichkeit der Speisen gewohnt.

Oft wird zu viel in mangelnder Qualität und mit zu wenig Achtsamkeit gegessen.

Diese Gewohnheiten lassen sich durchaus ändern, wenn man/frau will.

Wer sich näher für das Thema "Ayurvedische Konstitutionstypen" interessiert, kann gerne hier weiterlesen und herausfinden, welcher Typ man selber ist und welche Nahrungsmittel besonders förderlich für einen sind bzw. was man lieber weglässt oder reduziert.

Essen ist eine wunderbare Sache. Genießen und genährt sein gelingt mit der richtigen Achtsamkeit für uns und unsere Bedürfnisse.

Unser Körper dankt es uns mit Wohlgefühl, Energie, Lebendigkeit und Gesundheit.

Hier findest du übrigens ein leichtes, superleckeres Sommerdessert, das auch deinem  Agni gefällt :).

Probier's einfach aus... 

*** Lasst es euch gut gehen!! ***

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